Ein geschlossenes Kurheim war letzten Sonntag das Ziel unserer nächsten Lost Place Tour. Verlassene Gebäude sind eine gute Möglichkeit seinem Hobby auch bei diesem regnerischen Wetter nachzugehen. Das Kurzentrum wurde im Mai 1956 errichtete und war ein äußerst wichtiger Bestandteil des Kurbetriebes in der Stadt. Laut des Unternehmens sei das Heim wegen zu hoher Instandhaltungskosten nicht mehr kostendeckend zu betreiben. Deshalb wurde das 93-Betten-Haus 2004 geschlossen und die firmeneigenen Kuren wurden seitdem neu organisiert. Die Deutsche Industrie- und Gewerbebau GmbH hat das Gebäude daraufhin gekauft, aber alle Pläne daraus etwas zu machen sind gescheitert. Die mittlerweile insolvente Firma DIG aus Saarlouis ist noch immer als Eigentümer im Grundbuch eingetragen. Der aktuelle Zustand ist so katastrophal, dass wohl nicht einmal geschenkt ein neuer Eigentümer gefunden werden kann.
Geschlossenes Kurheim gleicht im Inneren einem Schlachtfeld
Kaum sind wir durch die Tür getreten, stehen wir im Eingangsfoyer und Mitten in einem Schlachtfeld. Die Splitter der Scheiben aus der Galerie verteilen sich zusammen mit Fernsehern, Stühlen, Feuerlöschern und sonstigen Einrichtungsgegenständen über den gesamten Boden. Hier befinden sich unter anderem auch die Überbleibsel eines Klaviers, dass wohl einmal im ersten Stock stand. Es gibt kein Gästezimmer, keinen Funktionsraum, der von der Zerstörungswut verschont geblieben wäre. Die ganze Aktion muss Stunden, eher sogar Tage gedauert haben. Auch wir trafen während unseren Aufnahmen auf weitere Besucher: Ein junges Paar, um Portrait Aufnahmen zu machen und ein Ehepaar ca. Mitte 40 ausgerüstet mit zwei Plastiktüten, wahrscheinlich auf der Suche nach brauchbaren Gegenständen.
Laut dem Bürgermeister ist die realistische Chance, dem Gebäude-Komplex einmal wieder Leben einzuhauchen sehr, sehr schwierig bis fast unmöglich. Die Stadt kann hier nicht in die Bresche springen, somit ist klar: Es wird dem Verfall preisgegeben bis es zur Ruine verkümmert. Um die dunklen Räume auf dieser Tour besser ausleuchten zu können, habe ich zum ersten mal die ThruNite® TN4A Taschenlampe ausprobiert. Durch den ‚Turbo‘-Betrieb konnte man selbst die dunkelsten Räume taghell gestalten. Nach weiteren Tests werde ich demnächst einen Beitrag darüber schreiben.
Verwendete Ausrüstung:
- Nikon D5300
- SanDisk Extreme Pro SDXC 64GB
- Sigma 10-20 mm F3,5 EX DC HSM
- DÖRR Stativ HQ1650 Alu
- ThruNite® TN4A Taschenlampe
Stand der Bilder: November 2015
Es ist immer wieder faszinierend wie unterschiedlich unsere Fotos sind. Da macht es Spaß zu vergleichen.
Da hast du Recht. Ist aber auch gut so, dass jeder seinen eigenen Blickwinkel hat, so schaut man sich immer wieder gerne die Bilder seiner Kollegen an.
Sehr schön deine Bilder. Wir waren gestern dort, allerdings ist mittlerweile noch sehr viel mehr zerstört. Trotzdem ein interessantes Objekt.