Kursanatorium

Nachdem wir bei unserer letzten Lost-Place Tour im April in der Porzellanmanufaktur durch waren, ging es weiter zu einem Kursanatorium für Magen- und Darmdiäten. Auf dem Weg dorthin wollten wir noch kurz Einkehren, um uns für das nächste Ziel zu stärken. Spätestens da ist uns bewusst geworden, dass wir uns Mitten im Niemansland befinden, und weitere 30 Minuten fahren mussten um eine Gastwirtschaft zu finden. Dafür schmeckten die Thüringer Klöße und das Bier umso besser und wir konnten gut gelaunt zum Kursanatorium zurückfahren.

Dieses wurde 1965 aus der Unterkunft für die Bauarbeiter des Pumpspeicherwerkes errichtet, mit einem Sozialgebäude, einem Kulturgebäude, einem Zwischenbau und einem Schwesternwohnheim. Das Objekt steht seit 1994 leer und befindet sich im Eigentum der Landesentwicklungs­gesellschaft (LEG) Thüringen. Ein potenzieller Investor hat die Nutzung des ehemaligen Sanatoriums als Fachschule geprüft, sprang aber leider wieder ab.

Die LEG wende pro Jahr, so hieß es aus dem Ministerium, rund 3000 Euro für Sicherungsmaßnahmen auf.

Laut Informationen aus dem Internet wende die LEG pro Jahr rund 3000 Euro für Sicherungsmaßnahmen auf. Und das hat sich vor Ort auch bestätigt, ein älterer Herr pflegt die Anlage und sorgt dafür, dass alle Fenster und Türen immer wieder verschlossen werden. Nachdem dieser seine Arbeiten beendet hatte, machten wir uns auf die Suche, ob es evtl. doch noch einen offenen Zutritt gibt. Wir wollten schon fast aufgeben, als wir den örtlichen Schäfer mit seinen beiden Hunden getroffen haben und ins Gespräch gekommen sind. Dieser führte uns dann auch zu einem zugenagelten Fenster, welches sich mit einem leichten Druck öffnete. Er meinte nur, dass es keinen Sinn macht alles komplett zu verschließen, da ansonsten nur noch mehr Fenster eingeschlagen werden und wünschte uns viel Spass.

Wir stiegen durch das Fenster und standen im Speisesaal, in dem sogar – Lost-Place untypisch – fast alle Lampen intakt waren. Weiter ging es durch die Küche und vorbei am Spielzimmer, in dem noch ein Carambolagetisch steht. Das absolute Highlight ist aber der riesige Theatersaal mit der großen Bühne und seinen zwei, schon fast antiken, Filmprojektoren. Bei diesen ging es auch noch eine Leiter nach oben zum Dachboden, der sich direkt über dem Saal befindet und man durch einige Löcher in der Decke die Aussicht nach unten bewundern konnte. Hier sollte man auf jeden Fall keinen falschen Schritt machen, wenn man nicht einige Stockwerke runter rauschen möchte.

Verwendete Ausrüstung:

Stand der Bilder: April 2016

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3 thoughts on “Kursanatorium

  1. Du bist in letzter Zeit ja ganz schön aktiv. Ich war ja auch schon dort und sehe, das sich nicht viel verändert hat.

    Ach ja, wieder klasse Bilder

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